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Diskurs

Montag, 23.06.2025

Pressemitteilung zur Veröffentlichung von dem 3-Säulen-Modell der IU

Living Paper zu Generativer KI

Die IU hat mit ihrem 3-Säulen-Modell die verschiedenen Lösungsansätze aufgezeigt, um Urheberrechte im digitalen Zeitalter zu sichern. Es fokussiert sich auf neue gesetzliche Regelungen, die Umsetzung bestehender Regulierungen und gerichtliche Klagen.

Generative Künstliche Intelligenz steht für eine technologisch neue Ära – aber vor allem für eine fundamentale Herausforderung an das Urheberrecht, an die kreativen Berufe, den Kreativ- und Mediensektor und an das kulturpolitische Selbstverständnis Deutschlands und Europas. Innerhalb weniger Monate hat sich die Verwertung kreativer Inhalte durch KI von einem Spezialthema zur Grundsatzfrage entwickelt: Wer schützt das geistige Eigentum in einer Zeit, in der Milliarden urheberrechtlich geschützter Werke, Leistungen und Aufnahmen bereits ohne Zustimmung und ohne Vergütung in KI-Systemen verarbeitet werden?

Das am 23.6.2025 veröffentlichte 3-Säulen-Modell der Initiative Urheberrecht analysiert die drängendsten rechtspolitischen Herausforderungen und entwickelt konkrete Forderungen und Strategien, um Urheberrechte im Zeitalter generativer KI zu sichern.

Die drei rechtspolitischen Bereiche, die in Bezug auf Generative KI gestaltet werden müssen, um die Erwerbsgrundlagen der Urheber:innen und Künstler:innen und aller Rechtsinhaber zu sichern sind:

  • Neue, gesetzliche Regulierungen    
  • Umsetzung und Herausforderung unterhalb bestehender Regulierung (AI Office) und  
  • gerichtliche Klagen.

Das vorliegende Papier basiert auf drei Methoden, die es in der Summe ermöglichen, die rechtlichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen der KI-Entwicklung in ihrem Zusammenwirken zu erfassen – und daraus konkrete politische Handlungsempfehlungen abzuleiten:

  • Analyse rechtlicher Regelungen und aktueller Reforminitiativen
  • Beispiele aus verschiedenen Kreativbranchen
  • Interdisziplinäre Ansätze zur Bewertung regulatorischer Handlungsoptionen

Dieses Papier versteht sich als Living Paper, das in engem Austausch mit den Mitgliedsorganisationen der Initiative Urheberrecht sowie weiteren Stakeholdern kontinuierlich weiterentwickelt wird. Ziel ist es, auf neue rechtliche, technische und politische Entwicklungen zeitnah reagieren und den Diskussionsstand regelmäßig aktualisieren zu können. Rückmeldungen, Ergänzungsvorschläge und neue Beispiele aus der Praxis sind ausdrücklich erwünscht. Die Initiative Urheberrecht wird auf dieser Basis künftige politische Positionen, rechtliche Schritte und Kooperationsformate dynamisch anpassen.

„Kultur und Medien sind durch generative KI extrem unter Druck, und das, obwohl die Anbieter der Technologie auf die Leistungen der Urheber:innen und ausübenden Künstler:innen angewiesen sind. Das wirft dringliche Fragen auf - für eine zukunftsorientierte europäische Politik und fürs Recht. Unser 3-Säulen-Modell weist den Weg zu einer souveränen digitalen Zukunft Europas auf der Basis menschlicher Innovationsfähigkeit“, kommentiert der Sprecher der Initiative Urheberrecht, Matthias Hornschuh. Die Geschäftsführerin der IU, Katharina Uppenbrink, ergänzt: „Wir danken unserer Autorin, der Juristin Sabine Richly, und den beteiligten Organisationen für den unermesslichen Einsatz bei der Erstellung des „3-Säulen-Modells“ als „Living Paper“. Damit haben wir eine belastbare Grundlage, die es uns erlaubt, der hoch dynamischen Entwicklung durch die erforderlichen Änderungen gerecht zu werden.“

pm-zum-3-saulen-papier-23-6-2025.pdf (pdf, 451.81 KB) 3-saulenmodell-ki-urheberrechtinitiative-20250623.pdf (pdf, 610.47 KB)

Pressekontakt: info@urheber.info