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Diskurs

Freitag, 19.12.2025

Kulturstaatsminister kritisiert Gerechtigkeitslücke im Musikstreaming

Weimer fordert gerechte Entlohnung für Künstler:innen

Kulturstaatsminister Wolfram Weimer kritisiert Gerechtigkeitslücke im Musikstreaming und fordert gerechte Entlohnung für Künstler:innen.

Das tat der Staatsminister für Kultur und Medien, Wolfram Weimer, bei einem Treffen mit namhaften Musiker:innen sowie Songwriter:innen aus dem Bereich der Pop-Musik am 18. Dezember 2025, wie er in einer Pressemitteilung mitteilt. Zu den Teilnehmer:innen gehörten unter anderem Herbert Grönemeyer, Peter Maffay, Balbina, Christopher Annen (AnnenMayKantereit), Annett Louisan, Daniel Grunenberg (Glasperlenspiel) und Sylvia Kollek (Fair Share Initiative).

„Musikstreaming ist aus dem Alltag vieler Menschen nicht mehr wegzudenken. Doch wir müssen uns auch fragen, wie es den Künstlerinnen und Künstlern geht, die diese Musik erschaffen“, erklärte Staatsminister Weimer nach dem Austausch. „Ihre wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich durch das digitale Streaming grundlegend verändert. Wir müssen uns ehrlich fragen: Wer trägt eigentlich das System und wer profitiert davon?“

Wolfram Weimer betonte, dass dringender Handlungsbedarf bestehe: „Es kann nicht sein, dass einige wenige Superstars Millionen verdienen, während die große Mehrheit kaum von den Einnahmen aus dem Musikstreaming leben kann. Transparenz ist der Schlüssel: bei Erlösen, Algorithmen und Vertriebswegen. Nur so kann eine faire Entlohnung entstehen.“

Staatsminister Weimer rief die Akteure der Branche – Labels, Streamingdienste, Verwertungsgesellschaften, Musikschaffende – auf, gemeinsam Lösungen zu finden: Weimer: „Wir brauchen strukturelle Verbesserungen. Wichtig ist, dass die Musikschaffenden dabei gleichberechtigt mit am Tisch sitzen. Das ist eine Frage der Gerechtigkeit.“

Anlass des Gesprächs war eine Studie (Download), die vom Kulturstaatsminister gefördert wurde. Für die Untersuchung wurden deutschlandweit 3.000 Musikschaffende befragt. Über 74 Prozent der Befragten sind unzufrieden mit den Einnahmen aus Musikstreaming, weniger als 9 Prozent sind zufrieden.

Eine Datenanalyse des deutschen Marktes über einen Zeitraum von 20 Jahren macht zudem deutlich: Im Jahr 2023 entfielen 75 Prozent der Umsätze auf 0,1 Prozent der Künstler:innen, umgekehrt erzielten 68 Prozent der Künstler:innen weniger als 1 Euro Umsatz. Die Vergütungssituation wird zudem durch mangelnde Transparenz erschwert.

Pressekontakt: info@urheber.info