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Diskurs

Donnerstag, 03.07.2025

Parlamentarischer Abend der IU anlässlich des Geburtstags der Dachorganisation

25 Jahre Initiative Urheberrecht

Der Dachverband vertritt über seine mehr als 40 Mitgliedsorganisationen rund 140.000 Künstler:innen und Urheber:innen und feiert dieses Jahr seinen 25. Geburtstag. Nach einem kurzen Programm wurde angestoßen auf „25 Jahre Initiative Urheberrecht“.

Trotz heftigem Sturm haben zahlreiche Gäste aus Politik und der Kreativ-, Kultur und Medienbranche am Parlamentarischen Abend der Initiative Urheberrecht am vergangenen Montag teilgenommen, „am schönsten Ort Berlins – dem Clubraum der Akademie der Künste am Pariser Platz“, wie die Geschäftsführerin Katharina Uppenbrink begrüßte. Der Dachverband vertritt über seine mehr als 40 Mitgliedsorganisationen rund 140.000 Künstler:innen und Urheber:innen und feiert dieses Jahr seinen 25. Geburtstag. Nach einem kurzen Programm wurde angestoßen auf „25 Jahre Initiative Urheberrecht“.


Der Präsident der Akademie, Prof. Manos Tsangaris, bezeichnete die Komplexität der Kunst als eine ihrer ureigensten Stärken - womit sie der Demokratie ähnele. Er verwies zudem auf die verbindende Kraft kultureller Ereignisse und Begegnungen, deren Bedeutung in einer Situation voranschreitender gesellschaftlicher Polarisierung kaum überschätzt werden könne.


Barbara Gessler, Leiterin der Vertretung der Europäischen Kommission in Berlin, legte die Sicht der Europäischen Kommission bezüglich KI und der Kreativwirtschaft dar.


Prof. Dr. Karl Riesenhuber appellierte in seiner Keynote an die Politik und ausdrücklich auch an die Rechtswissenschaft die Notlage ernst zu nehmen, in die die Kreativen durch KI-Technologien und das Agieren ihrer Anbieter geraten sind. Der Rechtswissenschaftler beleuchtete den aktuellen Diskurs über die TDM-Schranke aus der europäischen DSM-Richtlinie von 2019 und entwarf einen zukunftsweisenden Ansatz für ein Set neuer Nutzungsrechte, die die rechtssichere Handhabung generativer KI-Technologien ermöglichen sollen.


Dr. Till Völger von der Schauspielgewerkschaft BFFS zeigte auf, dass mit urheberrechtlichen und tarifrechtlichen Instrumenten ein Weg mit KI gestaltbar ist, auf dem die künstlerisch Tätigen nicht zurückgelassen werden. Eine kurz nach der Veranstaltung veröffentlichte Vereinbarung zwischen BFFS und Netflix belegt, dass der Einsatz von KI unter der Gewährleistung von Zustimmung und Vergütung der Schauspieler:innen und Synchronsprecher:innen möglich ist.


Abschließend skizzierte der Autor Jo Lendle das „Tier KI“, das es zu bändigen gilt. In seiner Rolle als Verleger schilderte er, wie im Hause Hanser der Einsatz von KI mit den Prinzipien des Urheberrechts und des fairen Miteinanders einhergeht. Zuvor hatte Lendle angeprangert, dass KI-Betreiber wie Meta für das Training ihrer Modelle wissentlich auf riesige offensichtlich illegale Pirateriekorpora zugegriffen haben, die Millionen von Texten aus Literatur und Wissenschaft umfassen.

 

Zum Abschluss dankten der Sprecher der Initiative, Matthias Hornschuh, Komponist und Publizist, und IU Geschäftsführerin Katharina Uppenbrink den Gründern für ihre Weitsicht und ihr jahrzehntelanges Engagement – und schlossen mit einem ausdrücklichen Dank an die Hunderte von Urheber:innen und Künstler:innen, wie auch die Justiziare und Manager der Verbände: „ohne sie gäbe es die Initiative Urheberrecht nicht“ schloss Matthias Hornschuh.

Pressekontakt: info@urheber.info