Der Europaabgeordnete Niklas Nienaß (Grüne/EFA) lud am 17. Januar 2024 anläßlich der Abstimmung im Europäischen Parlament in Straßburg über einen Bericht über das Musikstreaming zur Pressekonferenz ein.
Singer-Songwriterin Balbina, Musiker Christopher Annen von AnnenMayKantereit und Komponist Matthias Hornschuh berichteten über ihre Arbeitsbedingungen und Forderungen.
Die rasante Entwicklung von Innovationen im Bereich der digitalen Technologien und nicht zuletzt der Einsatz von generativer KI hat die ökonomische Lage von Künstlerinnen und Künstlern dramatisch verändert. Obwohl sich das Musikstreaming zum Millardenmarkt entwickelt hat, kann die Mehrzahl von Musikerinnen und ausübenden Künstlern von den Streaming-Einnahmen kaum leben.
Nach der Abstimmung, bei der mit großer Mehrheit die Stärkung von Musikschaffenden beschlossen wurde, stellte einer der federführend beteiligten Europaabgeordneten des Kulturausschusses, Niklas Nienaß (Grüne/EFA), die Forderungen des Europäischen Parlaments an einen fairen europäischen Streamingmarkt vor.
Betroffene Musiker und Künstler aus Deutschland berichteten im anschließenden Pressegespräch über ihre Arbeitsbedingungen und ihre Forderungen an die Streaming-Portale.
Matthias Hornschuh, Komponist und Sprecher der Kreativen in der Initiative Urheberrecht und Mitglied im GEMA Aufsichtsrat, fasst zusammen:
"Wie schon so viele Berichte zuvor, belegt der Musikstreaming-Bericht des EP die Rolle der schöpferisch Tätigen als die Kanarienvögel im Kohlenflöz globalisierter Märkte. Zu viele von ihnen liegen bereits am Boden des Schachts. Asymmetrie, Monopolisierungstendenzen, mangelnde Transparenz, unlautere Vertragspraktiken ... all das hat erheblichem Einfluss auf die kulturelle Vielfalt in Europa und führt zu begründeter Sorge um den künstlerischen Nachwuchs."
Der mit Nachdruck und Klarheit formulierte und ebenso klar angenommene Bericht weist den Weg in eine europäische Zukunft, die die Rahmenbedingungen des Markts im Wissen um die Bedeutung ihres kulturellen Vermächtnisses gestaltet: Musik ist Ausdruck der Kultur an sich wie Gegenstand des Marktes; beiden Perspektiven wird der Bericht gerecht.
Den EU-Entwurf einer Entschliessung des Europäischen Parlaments zu kultureller Vielfalt und den Bedingungen für Urheber auf dem europäischen Markt für Musikstreaming finden Sie hier.