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Diskurs

Donnerstag, 22.04.2021

Offener Brief an Premierminister Boris Johnson

Musiker:innen fordern gerechten Anteil am Streaming

In einem Offenen Brief beklagen sich 156 prominente britische Musiker:innen über die Praxis der Streaming-Konzerne und fordern von ihnen einen ähnliche hohen Teil vom Umsatz wie von Radiosendern.

Das berichtet der Bayerische Rundfunk. In dem Brief an den britischen Premierminister Boris Johnson fordern die Künstler:innen deshalb eine Änderung der Copyrights zu ihren Gunsten. Viele Musiker bekämen derzeit von Streaming-Konzernen deutlich weniger als einen Cent pro abgerufenem Titel, so die Musiker in ihrem Alarm-Brief an Johnson, berichtet das Branchen-Onlineportal NME. Die an den Songs beteiligten Studiomusiker gingen sogar ganz leer aus.

„Zu lange haben Streaming-Plattformen, Plattenfirmen und andere Internet-Giganten die Interpreten und Urheber ausgebeutet, ohne sie angemessen zu bezahlen. Wir müssen den Wert der Musik dahin zurück bringen, wo er hin gehört, in die Hände der Musikmacher“, so der Text, der von insgesamt 156 Künstlern unterschrieben wurde, darunter neben Paul McCartney und Kate Bush so prominente Kollegen wie Sting, Gary Barlow, Noel Gallagher, Annie Lennox, Damon Albarn, und Led Zeppelin’s Jimmy Page and Robert Plant.

Nur ganze zwei Wörter müssten im britischen Urheberrechtsgesetz von 1988 ergänzt werden, und die Musiker bekämen von Streaming-Konzernen einen ähnlich hohen Anteil der Einnahmen wie von Radiosendern, nämlich 50 Prozent.

Einige der kritisierten Streaming-Konzerne haben schon reagiert und mehr Transparenz gelobt. So versprach Apple Music den Künstler:innen in einem Rundschreiben letzte Woche, durchschnittlich einen Cent pro abgerufenem Musiktitel zu honorieren. Auch Spotify bemühe sich auf einer eigenen Website namens „Loud & Clear“ neuerdings, sein Vergütungssystem der Öffentlichkeit näher zu erläutern. Dort heißt es wörtlich: „Künstler wollen in der Lage sein, von ihrer Arbeit leben zu können.“

Pressekontakt: info@urheber.info