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Diskurs

Freitag, 11.03.2022

BFFS und ARD: Vergütungsregeln für ARD-Auftragsproduktionen

Endlich Einigung über 90-Minüter

Der Bundesverband Schauspiel (BFFS), die ARD-Anstalten und Degeto schließen Gemeinsame Vergütungsregeln ab und sichern damit Schauspieler*innen erstmals eine Folgevergütung für ARD-Auftragsproduktionen.

Das meldeten die ARD und der BFFS am 11. März 2022. Die Verhandlungen über die gemeinsamen Vergütungsregeln „BFFS-ARD-Schauspiel-GVR – 90-Minüter“ – darunter fallen auch alle Tatorte – konnten nach mehr als sieben Jahren Verhandlungen erfolgreich beendet werden. Danach erhalten Schauspieler*innen sowohl rückwirkend für den Zeitraum vom 1. Januar 2008 bis 2021 wie auch für die Zukunft an der erfolgreichen Auswertung von ARD-Auftragsproduktionen eine Folgevergütung.

Die Folgevergütung wird gezahlt für vollfinanzierte – und unter bestimmten Voraussetzungen für teilfinanzierte – fiktionale Auftragsproduktionen der ARD-Anstalten und/oder der Degeto mit einer Länge von rund 90 Minuten, die besonders häufig im linearen Fernsehen wiederholt werden.

„Dieses Ziel mit den ARD-Anstalten nun endlich nach vielen Jahren erreicht zu haben, ist ein historisches Meisterstück für unseren immer noch jungen Bundesverband Schauspiel“, erklärte BFFS-Vorstandsvorsitzende Leslie Malton. „Wir freuen uns, dass wir mit den Gemeinsamen Vergütungsregeln Schauspiel einen weiteren wesentlichen Baustein zur Bezahlung einer angemessenen Vergütung an die Mitwirkenden unserer Produktionen geschaffen haben“, ergänzte Dr. Katja Wildermuth, Intendantin des Bayerischen Rundfunks, der für die ARD federführenden Landesrundfunkanstalt in den Verhandlungen mit dem BFFS.

Die Vergütungsregel deckt allerdings nicht die Auswertung der Filmwerke durch die ARD-Mediatheken ab. „Hier konnten wir uns mit den ARD-Anstalten nicht auf eine angemessene Vergütung einigen, weil nach unserer Auffassung die Bedeutung der Mediatheken in dem pauschalen Vergütungsangebot der ARD-Anstalten nur unzureichend gewürdigt wurde“, sagte BFFS-Vorstandsmitglied Heinrich Schafmeister. Der Bundesverband Schauspiel und die ARD-Anstalten haben sich darauf verständigt, zeitnah – gegebenenfalls gemeinsam mit anderen Berufsverbänden – für die Auswertung von Filmwerken in den ARD-Mediatheken in erneute Verhandlungen einzutreten.

Pressekontakt: info@urheber.info