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Diskurs

Dienstag, 23.04.2024

UNESCO-Welttag des Buches und des Urheberrechts

Ruf nach Transparenz und Vergütung

Anlässlich des UNESCO-Welttag des Buches und des Urheberrechts veranstaltet die Initiative Urheberrecht heute einen Parlamentarischen Abend in Berlin.

Neben kurzen Statements von Künstlern, Autorinnen und Juristen legt der Medienwissenschaftler und Bestsellerautor Martin Andree („Big Tech muss weg!") dar, wie im Zuge der Digitalisierung viel weniger Demokratisierung als versprochen, dafür aber ein unübersehbar neuer Feudalismus entstand – und zeigt Lösungen auf.

Das Urheberrecht ist so etwas wie das Arbeitsrecht aller, die mit ihren Werken ihren Lebensunterhalt bestreiten. Kultur- und Medienschaffende aus der Welt des Films und des Fernsehens, Musikerinnen und Komponisten, Schreibende und Menschen aus der Theaterszene melden sich beim Parlamentarischen Abend der Initiative Urheberrecht (IU) ebenso zu Wort wie Illustratorinnen, Fotografen und alle, die mit ihrer Stimme arbeiten. Sie berichten über aktuelle Herausforderungen hinsichtlich des Urheberrechts.

Der Sprecher der Kreativen in der IU, Matthias Hornschuh, führt aus: „Die KI-Revolution trifft auf einen asymmetrischen und hoch dysfunktionalen digitalen Markt und auf eine Szene, die ihre Resilienz nach Jahrzehnten halbherziger Regulierung und der Corona-Pandemie verloren hat. Über Vieles und Wesentliches werden Gerichte entscheiden müssen. Doch Recht und Gerechtigkeit sind nicht dasselbe, und blindwütiger Fortschrittsglaube rechtfertigt nicht den erfolgten und anhaltenden Eingriff in Identität und Existenzgrundlagen der schöpferisch Tätigen, der nebenbei bemerkt ein brandgefährlicher Aderlass für die Wissensgesellschaft ist. Es ist durchaus möglich, dass KI eine Zukunftstechnologie ist. Dann ist es Aufgabe der Gesellschaft, die Kosten dafür gemeinschaftlich zu tragen - und nicht der Kreativschaffenden, deren Werke ungefragt und unvergütet für das Training genutzt wurden.“

Katharina Uppenbrink, die Geschäftsführerin der IU ergänzt: "Gerade hat sich bei dem Ruf nach Transparenz und Vergütung in der europäischen KI-Verordnung gezeigt, wie geschlossen die gesamte Branche auftritt. Immerhin ist die Kreativ-, Kultur- und Medienwirtschaft die zweitwichtigste Branche in Deutschland. Ein faires Urheberrecht dient also nicht nur den Werkschöpfenden, sondern hat mit der Wertschöpfung auch volkswirtschaftliche Bedeutung."

PM_Ruf nach Transparenz und Vergütung (pdf, 126.8 KB)

Pressekontakt: info@urheber.info