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Diskurs

Montag, 04.12.2023

Netzwerk Autorenrechte zum KI-Gesetz (AI Act)

Petition an die Bundesregierung

Das Netzwerk Autorenrechte hat eine Petition gestartet, in der die Bundesregierung aufgefordert wird, ihre Haltung zur Regulierung von Künstlicher Intelligenz (KI) zu überdenken und verändern.

Das Netzwerk Autorenrechte, das sämtliche Autoren:innen und Übersetzer:innen des Buchsektors aus 15 Verbänden der D-A-CH-Region repräsentiert, unterstützt damit seinen offenen Brief vom 21. November 2023 (siehe News vom 22. November 2023). In den ersten Tagen haben mehr als 2000 Unterstützende die Petition unterzeichnet.

Wie berichtet wird, will Deutschland gemeinsam mit Frankreich und Italien im KI-Gesetz (AI Act) statt einer gesetzlich verpflichtenden Regulierung auf „obligatorische Selbstregulierung" drängen. Sanktionen für Sicherheitsverletzungen, wie etwa Urheberrechts- und Datenschutzverletzungen, mangelnde Kennzeichnung und Unterlaufen ethischer Standards, sind in dieser verstörend kultur- und bürgerfeindlichen Haltung der drei Länder nicht vorgesehen.

Das Netzwerk Autorenrechte, das sämtliche Autoren:innen und Übersetzer:innen des Buchsektors aus 15 Verbänden der D-A-CH-Region repräsentiert, nimmt die neue Haltung Deutschlands zur geplanten KI-Grundverordnung zur Kenntnis, die den zuvor erreichten Konsens der EU-Mitgliedsstaaten zur gesetzlichen Regulierung von KI und insbesondere der Auskunftspflichten und Risikoverantwortung für Entwickler generativer Informatik in dem offenen Brief „mit großer Bestürzung" zur Kenntnis.

Diese Haltung transportiere „ein fatales Signal an alle Kulturschaffenden, an alle Bürgerinnen und Bürger: Dass Sie bereit sind, ausgerechnet jene technischen Unternehmen zu schützen, die sich für die Entwicklung ihrer Profite von Kulturwerken und Bürgerdaten illegitim bedienen – anstatt jene, ohne deren Arbeitsleistung und Privatdaten sämtliche Basismodelle und generativen Anwendungen gar nicht existierten."

Die Folgen wären verheerend. Generative Informatik bedrohe bereits jetzt zahlreiche Arbeitsplätze. Ohne gesetzliche Regelung beschleunigten generative Technologien die „Ausweitung von Werks- und Datendiebstahl, sie vertiefen Diskriminierung, Informations-Verfälschung inklusive Reputationsschädigung, und leisten massiv der Klimaschädigung Vorschub." Appelliert wird an die Bundesregierung, sich auf die „Werte von Vertrauen, Demokratie und Gerechtigkeit" zu besinnen.

Pressekontakt: info@urheber.info