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Diskurs

Freitag, 06.09.2024

Protestaktion bei Aktionärsversammlung von Bastei Lübbe

Gegen niedrige Übersetzer:innen-Honorare

Der Verband der Literaturübersetzer:innen (VdÜ) wird am 11. September 2024 um 9 Uhr vor der Aktionärsversammlung von Bastei Lübbe gegen die niedrigen Übersetzer:innen-Honorare und gegen die Verrechnung der Absatzbeteiligung protestieren.

Dort beginnt um 10 Uhr im MediaPark 7 in 50670 Köln die Hauptversammlung der Bastei Lübbe AG. Der Gewinn des Verlagskonzerns hat sich im Geschäftsjahr 2023/24 fast verdoppelt. Zugleich fällt Bastei Lübbe in Literaturübersetzer:innenkreisen schon seit Jahren sehr negativ mit den womöglich schlechtesten Vertragsbedingungen branchenweit auf, heißt es in einer Pressemitteilung des VdÜ.

Die Seitenhonorare liegen teils weit unter denen anderer Publikumsverlage. Und selbst die höchstrichterlich festgestellten Mindestbeteiligungen am Umsatz und an den Lizenzerlösen werden in den Übersetzungsverträgen systematisch unterlaufen.

In den allermeisten Fällen werden sie schlicht ausgehebelt: Statt ab 5.000 verkauften Exemplaren zusätzlich zum Seitenhonorar eine Absatzbeteiligung zu zahlen, beteiligt Bastei Lübbe die Übersetzer·innen erst nach der Verrechnung des bereits gezahlten Seitenhonorars.

Damit Übersetzer·innen überhaupt in den Genuss einer Absatzbeteiligung kommen, muss sich ein Titel knapp 100.000mal verkaufen – und um als Erfolgsbeteiligung spürbar zu werden, deutlich häufiger. Da diese Verkaufszahlen von immer weniger Titeln erreicht werden, gehen die meisten Literaturübersetzer:innen leer aus.

Der VdÜ: Übersetzer:innen sind Urheber·innen und bilden als solche die Grundlage für das Geschäftsmodell des Konzerns. Darum müssen sie besser honoriert werden.

Pressekontakt: info@urheber.info