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Diskurs

Dienstag, 26.01.2021

Kultur- und Kreativbranche in Europa

Durch Corona-Pandemie schwer getroffen

Allein im Musikgeschäft betragen die coronabedingten Umsatzeinbußen ein Minus von 76 Prozent oder 18 Milliarden Euro. Diese Schätzung entstammt einer im Auftrag der europäischen Verwertungsgesellschaften erarbeitete Studie.

Noch 2019 hätten die laut der von der GESAC herausgegebenen EY-Studie „Rebuilding Europe: The Cultural And Creative Economy Before And After COVID-19" einen Jahresumsatz von 643 Milliarden Euro verzeichnet, was einem Anteil in Höhe von 4,4 Prozent der gesamten europäischen Wirtschaftsleistung entsprochen habe. Mit einem Wachstum von 2,6 Prozent sei der Sektor 2019 zudem schneller gewachsen als die Wirtschaft insgesamt, die im europaweiten Durchschnitt bloß auf Zuwächse von zwei Prozent gekommen sei. Mit mehr als 7,6 Millionen Beschäftigten zählte die Branche zu den führenden Arbeitgebern und hätte mehr Menschen beschäftigt als zum Beispiel die Telekommunikations- und die Automobilbranche zusammen.

Die Corona-Pandemie habe die Kultur- und Kreativbranche wie kaum einen anderen Sektor getroffen: Die Studie beziffert die Umsatzeinbußen übergreifend auf mehr als 30 Prozent und taxiert die kumulierten Verluste auf 216 Milliarden Euro. Die Kreativbranche habe damit höhere Umsatzeinbrüche verzeichnet als die Tourismus- und kaum geringere als die Luftfahrtbranche. „Insbesondere die Musikwirtschaft und der Bereich der Darstellenden Kunst mussten Mindereinnahmen von 75 bis 90 Prozent hinnehmen“, heißt es in einer Mitteilung zur Studie. Nie zuvor hätte Europas Kreativwirtschaft eine solche wirtschaftliche Verwüstung erlebt, heißt es. Diese Auswirkungen würden noch im gesamten Jahrzehnt zu spüren sein. „Die Corona-Pandemie hat die Erfolgsgeschichte der europäischen Kultur- und Kreativwirtschaft abrupt unterbrochen“, sagte GEMA-Vorstandsvorsitzender Harald Heker, der Mitte 2019 zum Vizepräsidenten der GESAC gewählt wurde.

Die aktuelle Studie kann vollständig oder als Zusammenfassung auch auf Deutsch heruntergeladen werden.

Pressekontakt: info@urheber.info