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Diskurs

Dienstag, 25.04.2023

KI im Journalismus

DJV fordert klare Regeln

Der Gesamtvorstand des Deutschen Journalisten-Verbands fordert dazu auf, die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz (KI) auf Gesellschaft und Journalismus in den Blick zu nehmen.

Ein entsprechendes Positionspapier verabschiedete der DJV-Gesamtvorstand am 24. April 2023 in Kassel einstimmig. „Der Einsatz Künstlicher Intelligenz im Bereich des Journalismus hat das Potenzial, sich auf die Meinungs- und Willensbildung und damit auf Staat und Gesellschaft auszuwirken. Er wird zudem tiefgreifende Folgen für die Arbeit von Journalistinnen und Journalisten haben“, heißt es in dem Papier wörtlich.

KI-Anwendungen agierten fernab von Ethik und einem Wertesystem und seien daher nicht in der Lage, die Wächterfunktion, die Journalistinnen und Journalisten seit jeher zukommt, zu übernehmen. „Die redaktionelle Verantwortung über die Inhalte besteht auch für mithilfe einer technologischen Lösung wie der KI generierte Texte. Medienhäuser können sich nicht aus dieser Verantwortung stehlen. Das gilt auch im Hinblick auf ihre soziale Verantwortung als Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber. Keinesfalls darf es dazu kommen, dass ,Kollege KI‘ Redakteurinnen und Redakteure ersetzt.“

„Die fingierte Geschichte um den früheren Rennfahrer Michael Schumacher im Blatt Die Aktuelle unterstreicht den dringenden Handlungsbedarf“, erklärte DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall. Die schnelle Reaktion der Funke Mediengruppe in dem Fall ändere nichts daran, „dass der Journalismus beim Thema KI vor großen Herausforderungen steht“. Änderungsbedarf gebe es auch noch hinsichtlich der Vergütung von Texten und Bildern journalistischen Ursprungs durch KI-Anwendungen. Überall: „Einen groß angelegten Inhalteklau zum Nulltarif durch den Kollegen Roboter darf es nicht geben.“

Pressekontakt: info@urheber.info