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Diskurs

Freitag, 18.06.2021

Offener Brief der Autor:innen an die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten

"Zukunft unseres Kunstschaffens bedroht"

Update | Über 200 Hörspiel-, Theater- und Rundfunk-Autor:innen haben sich in einem offenen Brief an die ARD und die Öffentlichkeit gewandt, weil sie „die Zukunft unseres Kunstschaffens im öffentlich-rechtlichen Rundfunk bedroht sehen“.

Anlass für diesen offenen Brief sind der neue Medienstaatsvertrag und der bevorstehende Abschluss neuer Honorarregelungen für Hörspielautor:innen. Verfasser sind der Verband der Theaterautor:innen (VTheA) und die Hans-Flesch-Gesellschaft, Forum für akustische Kunst e.V. Es wird darin die Sorge um die Zukunft des Hörspiels im Öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland formuliert.

Kunst und Kultur würden in den neuen Medienstaatsverträgen nicht mehr als Auftrag des Rundfunks definiert, sondern lediglich als ‚Angebote’. Die ARD nehme damit Abschied vom Gedanken der Grundversorgung und wandele sich schrittweise in „einen quasi kommerziellen Anbieter“ um, der Einzelangebote auf den Markt bringt wie beispielsweise audible oder Netflix. Damit aber verliere die künstlerische Produktion ihren Anspruch auf Schutz und Pflege, die sie im öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Form des Kulturauftrags immer gehabt habe. Nur vor diesem Hintergrund der kulturellen Grundversorgung aber könnten die Klangkörper der Sendeanstalten, könne das Feature, die Lesung und insbesondere das Hörspiel als Genre existieren.

„Unter den neuen Bedingungen aber wird aus dem Schreiben für den Rundfunk eine zunehmend prekäre Tätigkeit“, heißt es in dem offenen Brief. „Es droht die Auflösung des Genres und die Entprofessionalisierung des Autorenberufs.“ Deshalb fordern die Autor;innen die ARD zu einer Neuauflage der Verhandlungen auf. Der Brief geht an die Hörfunkdirektoren und Hörspielleiter der Öffentlich-Rechtlichen und den Verband der Bühnenverleger.

Auf offenen Brief der Hörspielautor:innen hat die ARD mit einer öffentlichen Antwort reagiert, berichtet das Onlineportal der Süddeutschen Zeitung. Gleichzeitig bietet die ARD einen runden Tisch an.

Pressekontakt: info@urheber.info