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Diskurs

Montag, 31.03.2014

Großbritannien: CD legal kopieren ohne Urheberabgaben

Am 1. Juni 2014 soll in Großbritannien ein neues Gesetz zur Modernisierung des Urheberrechts in Kraft treten. Das hat das Intellectual Property Office (IPO), die britische Behörde für geistiges Eigentum, am 27. März 2014

Am 1. Juni 2014 soll in Großbritannien ein neues Gesetz zur Modernisierung des Urheberrechts in Kraft treten.
Das hat das Intellectual Property Office (IPO), die britische Behörde für geistiges Eigentum, am 27. März 2014 bekanntgegeben. Mit den Gesetzesänderungen sollen die bestehenden Copyright-Regelungen der digitalen Welt angepasst werden. Denn bisher ist es im Vereinigten Königreich beispielsweise offiziell nicht erlaubt, eine Musik-CD für den privaten Gebrauch zu kopieren.
Die Copyright-Reform sieht nun Ausnahmeregelungen für Privatkopien (private copy), für Forschung und Wissenschaft (research) und für den Gebrauch von Karikaturen oder Parodien sowie Zitate (quotation and parody) vor. So soll es ab Juni legal sein, gekaufte CDs, E-Books oder auch Filme für den „Eigengebrauch” zu kopieren und auch die Dateien umzuwandeln, um sie beispielsweise auf dem Smartphone oder MP3-Player abzuspielen. Eine Weitergabe dieser Kopien an Freunde oder Familienmitglieder ist jedoch offiziell nicht gestattet.
Für die britische Regierung ist das die Begründung dafür, dass es auch weiterhin keine Kompensation für Urheber und Rechteinhaber geben soll. Sie lehnt eine Abgabe für Leermedien, wie es sie in den meisten europäischen Ländern gibt, ab.
Die britische Copyright-Reform beruht auf den Empfehlungen der Studie „Hargreaves Review of Intellectual Property and Growth" vom Mai 2011. Damit die Gesetzesänderungen am 1. Juni 2014 in Kraft treten können, müssen noch beide Häuser des Parlaments zustimmen.

Pressekontakt: info@urheber.info