Direkt zum Inhalt springen

Diskurs

Dienstag, 26.07.2016

VG Wort: Diskussionen um Verlegerbeteiligung an Ausschüttungen

Die außerordentlichen Gremiensitzungen am 9./10. September 2016 sowie am 25./26. November 2016 und die Sicherung der gemeinsame Rechtewahrnehmung von Autoren und Verlagen stehen derzeit bei der VG Wort im Fokus des Interesses. „Eine gemeinsame Rechtewahrnehmung für Autoren un...

Die außerordentlichen Gremiensitzungen am 9./10. September 2016 sowie am 25./26. November 2016 und die Sicherung der gemeinsame Rechtewahrnehmung von Autoren und Verlagen stehen derzeit bei der VG Wort im Fokus des Interesses.
„Eine gemeinsame Rechtewahrnehmung für Autoren und Verlage halten auch die Mitglieder der VG Wort für den besten Weg”, heißt es im Juli-Newsletter der Verwertungsgesellschaft, der den mit großer Mehrheit von Mitgliederversammlung beschlossenen Appell an die politisch Verantwortlichen wörtlich zitiert, „rasch und wirksam dafür zu sorgen, dass die bisherige Struktur der VG Wort, also die gemeinsame Rechtewahrnehmung, weiterhin möglich bleibt.”
Das Interesse an den Gremiensitzungen und der Zukunft der VG Wort ist groß – natürlich auch bei denjenigen unter den Wahrnehmungsberechtigten, die das Urteil des Bundesgerichtshofs vom 21. April 2016, dass Verlage. nicht mit pauschalen Ausschüttungen an den Einnahmen der Verwertungsgesellschaft beteiligt werden dürfen (siehe News vom 4. Mai 2016), positiv bewerten und „100 Prozent für Autoren” fordern – oft auch in und über die Medien.
Gleichzeitig meldet die VG Wort in ihrem Newsletter einen „Rekord bei Mitgliedsanträgen”. Bisher gab es rund 400 VG-Wort-Mitglieder in sechs Berufsgruppen, drei der Autoren und drei der Verleger – bei rund 190.000 Wahrnehmungsberechtigten. Seit den Gremiensitzungen Anfang Juni in Berlin wurden 115 Anträge auf Mitgliedschaft gestellt und vom Vorstand der VG Wort angenommen, überwiegend für die Berufsgruppe 1 (Autoren und Übersetzer belletristischer und dramatischer Werke) und 2 (Journalisten, Autoren und Übersetzer von Sachliteratur), ein Mitgliederanwuchs von über 25 Prozent. Weitere Anträge sind bereits eingegangen.
Dazu muss man wissen, dass für grundlegende Beschlüsse zur Satzung oder zum Verteilungsplan der VG Wort jede der sechs Berufsgruppen zustimmen muss und zwar mit jeweiliger Mehrheit der anwesenden Mitglieder in jeder Berufsgruppe. Eine Stimmrechtsübertragung von zwei VG-Wort-Mitgliedern an ein auf der Versammlung anwesendes Mitglied ist möglich und für die anstehenden Versammlungen auch zu erwarten.
Unter dem Motto „Wie weiter mit der VG Wort?“ laden DJV und ver.di ihre Mitglieder aus den Autoren-Berufsgruppen (wie Journalisten, Drehbuchautoren und Schriftsteller), in Zusammenarbeit mit der VG Wort zu gemeinsamen Informationsveranstaltungen in München (9. August), Hamburg (11. August), Nürnberg (17. August), Berlin (31. August), Düsseldorf (1. September) und Frankfurt (5. September 2016) ein auf denen einem der beiden geschäftsführenden Vorstände der VG Wort, Robert Staats und Rainer Just, die Situation der Verwertungsgesellschaft darstellen und gemeinsam mit den Teilnehmern diskutieren werden.
Zu drei ausführlichen Informationsveranstaltungen zu ganz anderen Fragen, nämlich den Rückforderungen der VG Wort von den Verlagen (siehe News vom 26. Juli 2016), lädt der Börsenverein gemeinsam mit der VG Wort auf der Frankfurter Buchmesse ein. Nach einer Umfrage unter 101 Verlagsgeschäftsführer, welche finanziellen Folgen das BGH-Urteil hat, kündigten 46 Prozent der Teilnehmer Ausgabenkürzungen aufgrund der VG-Wort-Rückforderungen an, berichtet boersenblatt.net. Bei den befragten Verlagen summieren die Rückforderungen sich auf rund 2,3 Millionen Euro. Durchschnittlich müsste jeder Verlag 90.000 Euro zurückzahlen – das entspricht zwei Prozent des Umsatzes.

Pressekontakt: info@urheber.info