Diskurs

„Game of Thrones“ ist die Fernsehsendung, die 2015 im Internet am meisten raubkopiert wurde – das vierte Jahr in Folge. Mit geschätzten 14,4 Millionen Downloads über BitTorrent vom Finale der Staffel steht die Serie an der Spitze der Piraterieliste. Dies ist ein Fakt, den man der neuesten Studie der Europäischen Audiovisuellen Informationsstelle entnehmen kann.
Die Informationsstelle, die ihren Sitz in Straßburg hat und zum Europarat gehört, bietet darin eine aktuelle Untersuchung zu den urheberrechtlichen Maßnahmen, die es Europa ermöglichen, audiovisuellen Inhalte online zu schützen. Der neue Bericht „Durchsetzung des Urheberrechts in der Online-Welt: Strategien und Mechanismen“ IRIS Plus 2015-3) bietet zahlreiche Hintergrundinformationen über den europäischen audiovisuellen Markt im digitalen Zeitalter, die internationalen und europäischen Bestimmungen zur Durchsetzung des Urheberrechts ein und stellt anhand der Beispiele Großbritannien, Frankreich, Spanien und Italien verschiedene nationale Ansätze für die Online-Urheberrechtsdurchsetzung dar.
Den von Maja Cappello, Sophie Valais, Christian Grece und Francisco Cabrera verfasste 82-seitige Bericht gibt es auf der Website der Europäischen Audiovisuellen Informationsstelle kostenlos im Download. Auf 82 Seiten wird außerdem dargestellt, welche Schritte die audiovisuelle Wirtschaft selbst gegen die Piraterie unternommen hat, und es gibt einen Überblick über die derzeitige europäische Rechtsprechung. Zum Abschluss geben die Verfasser einen Überblick über den Stand des Entscheidungsprozesses und der Umsetzung von Maßnahmen zur Bekämpfung der Piraterie in der EU. Passenderweise wurde der Bericht einen Tag nach dem Start der öffentlichen Konsultation über die Bewertung und Modernisierung des Rechtsrahmens für die Durchsetzung der Rechte an geistigem Eigentum durch die Europäische Kommission veröffentlicht (siehe News vom 14. Januar 2016).