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Diskurs

Donnerstag, 29.06.2006

Aktion von ver.di und DJV sorgt gehörig für Unruhe

Die Aktion von ver.di und DJV hat aufhorchen lassen und für Unruhe gesorgt. Von Journalistinnen oder Künstlern persönlich angeschrieben zu werden in einer Sache, von der nicht jede/r Bundestagsabgeordnete/r etwas versteht, weckt anscheinend den sportlichen ...

Die Aktion von ver.di und DJV hat aufhorchen lassen und für Unruhe gesorgt. Von Journalistinnen oder Künstlern persönlich angeschrieben zu werden in einer Sache, von der nicht jede/r Bundestagsabgeordnete/r etwas versteht, weckt anscheinend den sportlichen Ehrgeiz, trotzdem Präsenz zu zeigen. Auf etliche Anschreiben blieb die Antwort aus, manche wurden von uns auf Wunsch anonymisiert. Alles in allem lohnt es sich, einen Blick darauf zu werfen:
Zunächst in den hohen Norden der Republik. Die dju Hamburg hat alle Hamburger Abgeordneten angeschrieben und zunächst zwei Antworten erhalten, der Pressefotograf Günter Zint weist in einem Offenen Brief an alle Bundestagsabgeordneten darauf hin, dass das Urheberrecht die Urheber schützen soll, nicht die Gerätehersteller. Die Vorsitzende der Fachgruppe Bildende Kunst, Almut E. Broer, erhielt auf ihr Anschreiben jede Menge Antworten, auch wenn nicht immer klar war, ob Männlein oder Weiblein. Olaf Scholz und Hans-Ulrich Klose ließen von sich hören. Eine Antwort von "Bündnis 90/Die Grünen" (nicht von Herrn Ströbele persönlich), die in gleichem Wortlaut an Dirk von Kügelgen zur Stellungnahme der Fachgruppe Bildende Kunst ging. Dann schreibt die FDP an Journalisten, gefolgt von einer Mail an zwei Abgeordnete, die, ebenso wie dieses Schreiben und dieses persönliche Anschreiben bislang ohne Antwort geblieben sind. Auf diesen Protestbrief kam von Nina Hauer (MdB-SPD) eine Antwort mit dem Tenor: Die bisherige Vergütungspraxis sei eine unzumutbare Beeinträchtigung der Gerätehersteller, die potenziellen Käufer würden ins Ausland abwandern, um der Geräteabgabe zu entgehen und schließlich gebe es immer mehr vergütungspflichtige Neugeräte, sodass den Urhebern auch "weiterhin ein hohes Vergütungsaufkommen" zukommen würde. Ausführliche Informationen für einen Abgeordneten und die Mail eines Professors an zwei Volksvertreter. Weiter gen Süden: Ein Anschreiben hier, eine Antwort da. Der Bayerische Journalisten-Verband hat protestiert, das Referat für Urheber- und Verlagsrecht beim BMJ reagiert auf viele Mails mit Standardantworten. Ganz im Gegensatz dazu ein CSU-Vertreter.

uhl.pdf (pdf, 56.32 KB)

Pressekontakt: info@urheber.info